Poppers ist eine flüssige, kurzzeitig wirksame Substanz, die einen markanten chemischen Geruch hat. Die in Poppers enthaltenen Substanzen gehören zur zur Klasse der Alkylnitrite. Gängige Inhaltsstoffe sind: Amylnitrit (auch Pentylnitrit), Isopropylnitrit, Hexylnitrit oder Isobutylnitrit. Obwohl sie alle zur Klasse der Alkylnitrite gehören, weisen sie unterschiedliche Eigenschaften auf, wie etwa verschiedenen Geruch oder Intensität der Effekte. Jeder Wirkstoff besitzt eigene Gesundheitsrisiken. Für Infos zu den einzelnen Wirkstoffen klickt auf den Reiter “Neben- und Langzeitwirkungen”. In Poppers können verschiedene Alkylnitrite, auch teilweise in Kombination, enthalten sein. Das bedeutet: je nachdem, welches Poppers du benutzt, nimmst du verschiedene Substanzen mit unterschiedlichen Gesundheitsrisiken zu dir. Isopropylnitrit und Isobutylnitrit werden als krebserregend und augenschädigend eingestuft.
Alkylnitrite setzen im Körper schnell Stickstoffmonoxid (NO) frei, das muskelentspannend, blutdrucksenkend, schmerzhemmend und sexuell stimulierend wirkt. Durch Kontakt mit der Luft werden die Wirkstoffe schnell zersetzt.
Von den Markennamen kann nicht auf die stoffliche Zusammensetzung geschlossen werden. Je nachdem, wo das Poppers hergestellt wurde und wo du Poppers kaufst, können verschiedene Inhaltsstoffe enthalten sein. Wenn du den Text auf den Fläschchen genau liest sowie evtl. zusätzlich angebrachte Etiketten, dann findest du den genauen Inhaltsstoff des jeweiligen Poppers möglicherweise. Deklarationen können jedoch oft falsch oder unvollständig sein. Viele Poppers-Sorten enthalten mehrere Alkylnitrite und sind mit Abbauprodukten (Alkohole) verunreinigt.
Poppers unterliegt keinen betäubungsmittelrechtlichen Gesetzen. Dadurch ist der Besitz und Konsum von Poppers ist in Deutschland erlaubt. Da Poppers allerdings ind Deutschland unter das Arzeimittelrecht fällt, braucht es für die Herstellung und den Verkauf eine spezielle Genehmigung.
Die Dämpfe der Flüssigkeit werden eingeatmet – zum Beispiel durch Schnüffeln direkt am Fläschchen oder an einem getränkten Tuch.
Poppers kann bei Hautkontakt zu Verätzungen führen. Vermeide den Kontakt mit der Nase oder anderen Körperteilen!
Poppers sollte auf keinen Fall getrunken werden! Es besteht Lebensgefahr.
Wie fühlt es sich an?
Jede Substanz wirkt bei jedem Menschen unterschiedlich. Die Wirkung von Poppers ist dabei von persönlichen Faktoren abhängig (Körpermasse, Gewöhnung, aufgenommene Menge, auf vollen oder leeren Magen, …). Eine wichtige Rolle spielt das Setting sowie deine psychische und physische Verfassung.
Das Einatmen der Dämpfe von Poppers erzeugt einen sofortigen, kurzen Rausch, der einige Minuten anhält. Wenn du Poppers schnüffelst, kann es sein, dass du Lust auf Sex bekommst und du Berührung und Schmerz anders wahrnimmst. Poppers entspannt die Muskeln. Einige Personen nutzen Poppers, um den After für den aufnehmenden Fick zu entspannen.
Die in Poppers enthaltenen Substanzen gehören zur Klasse der Alkylnitrite. Alle Alkylnitrite haben gemeinsame Wirkungen und Gesundheitsrisiken. Gleichzeitig gibt es zwischen den verschiedenen Wirkstoffen, die in Poppers enthalten sein können, Unterschiede in der Art der (Neben-)Wirkungen. Zu den einzelnen Wirkstoffen (Amylnitrit (auch Pentylnitrit genannt), Isopropylnitrit, Hexylnitrit oder Isobutylnitrit) findet ihr unten mehr.
Beim Konsum von Poppers kommt es im Gehirn und anderen Organen zur Unterversorgung mit Sauerstoff. Die Alkylnitrite oxidieren das Eisen im Hämoglobin (Blut). Das so entstehende Methämoglobin transportiert keinen Sauerstoff. In Laborversuchen wurde entdeckt, dass Alkylnitrite die Erbsubstanz DNA schädigen können und erbgutverändernd wirken. Poppers steigert die Herzfrequenz und senkt den Blutdruck.
Allgemein können beim Schnüffeln von Poppers diese Nebenwirkungen auftreten:
Wenn du über lange Zeit regelmäßig Poppers schnüffelst, kann das zu bleibenden Schäden führen, wie zum Beispiel:
In der Klasse der Alkylnitrite gibt es verschiedene Arten von Substanzen, die unterschiedliche Wirkungen haben und deren Konsum unterschiedliche Risiken mit sich bringt. Wichtig zu wissen: in Poppers mit dem gleichen Namen oder Etikett ist nicht immer dasselbe drin, je nachdem wo es hergestellt wird.
Amylnitrit (auch Pentylnitrit genannt)
Es kann zu einer Steigerung des Hirn- und Augeninnendrucks kommen. Aus Berichten von Konsument*innen geht hervor, dass es nach dem Konsum passieren kann, dass das Sehen gelblich eingefärbt ist.
Hexylnitrid
ist eine relativ neue Substanz, die als Poppers verkauft wird. Sie soll in der Wirkung flacher sein und dafür länger anhaltend. Der Geruch soll nicht so stark sein. Die gesundheitlichen Risiken sollen mit denen von Amylnitrit (Pentylnitrit) vergleichbar sein.
Isobutylnitrit
Ist laut EU-Gefahrenstoffrichtlinie als krebserregend eingestuft und wird in der Regel nicht mehr als Poppers verkauft. Isobutylnitrit verursacht zudem eine Schwächung des Immunsystems.
Isopropylnitrit
Wirkt ebenfalls krebserregend! Isopropylnitrit wird außerdem mit Makuladegeneration (Schädigung der Netzhaut, welche zu Sehbeeinträchtigungen oder Blindheit führt), Gesichtsfeldausfällen (“Blinde Flecken” im Sehfeld) und gelben Flecken im Sehen in Verbindung gebracht.
Bei einer Überdosierung kommt es zu einem extrem schnellen Blutdruckabfall. Dadurch kann es passieren, dass der Körper schlecht mit Blut und Sauerstoff versorgt wird. Mögliche Folgen können starke Kopfschmerzen, Bewusstlosigkeit und Herz- und Atemstillstand sein.
Bei anhaltendem Unwohlsein, starkem Schwächegefühl, Atembeschwerden oder Blaufärbung der Haut und Schleimhäute, hole dir medizinische Hilfe. Beim Auffinden einer bewusstlosen Person kontrolliere, ob die Person atmet, leiste erste Hilfe und rufe einen Rettungswagen (112).
Weitere Infos zum Thema Drogennotfall findest du hier. Du kannst dich auch an folgende Stellen wenden:
Drogennotfall-Telefon: 01806 313031 (24 Stunden)Drogennotdienst: 030 19237 (24 Stunden)
Grundsätzlich gilt: Wenn du mehrere Substanzen gleichzeitig nimmst, belastet das deinen Körper und deine Psyche stärker. Dabei können einzelne Wirkungen verstärkt, abgeschwächt oder zeitverzögert auftreten. Die Wahrscheinlichkeit von Überdosierung oder Nebenwirkungen ist nicht berechenbar. Zudem ist die Zusammensetzung von Poppers nicht immer bekannt, daher ist die Wirkung von Mischkonsum grundsätzlich unvorhersehbar.
Der Konsum von Poppers kann zu einer psychischen Abhängigkeit führen. Wenn du Poppers im Zusammenhang mit Sex nimmst, kann es passieren, dass der Sex ohne nicht mehr als geil erlebt wird. Wenn du den Eindruck hast, dass das bei dir so ist, kannst du dir in Beratungsstellen oder Gruppenangeboten zu Substanzgebrauch oder Chemsex Unterstützung holen.
Quellen: